Piercing

Ausgehend von eitrigen Abszessen bei Kindern einiger unserer Patienten, stießen wir Anfang der 90er Jahre auf das "Phänomen Piercing". Die Kinder hatten sich hinter der Turnhalle einer Schule getroffen, um sich gegenseitig mittels ausgeglühter Stopfnadeln Schmuckstücke am Bauchnabel anzubringen.

Unsere Auseinandersetzung mit dem Thema erbrachte erstaunliche Erkenntnisse: Piercing gibt es seit Jahrtausenden in zahlreichen Kulturen, dort meistens im Rahmen von Initiationsriten verwandt, und schließlich sind auch Omas "Ohrlöcher" nichts anderes.

Allerdings werden von zahlreichen Juwelieren und Piercing-Studios die medizinischen und hygienischen Standards nicht ausreichend berücksichtigt. So wird z.B. mit unschöner Regelmäßigkeit die Lage von Akupunkturpunkten und -meridianen außer Acht gelassen, die anatomischen Kenntnisse vieler Piercer sind völlig unzureichend, und auch mit der Hygiene am Arbeitsplatz ist es vielfach nicht weit her.

So begannen wir 1993, in unserer Praxis auch Piercings durchzuführen. Wir waren bundesweit eine der ersten Praxen, die sich unter medizinischen Gesichtspunkten mit dieser Thematik beschäftigten, und wir sind stolz darauf, dass einige Standards und Techniken von uns entwickelt oder unter medizinischen Gesichtspunkten modifiziert wurden.

Heute führen wir sämtliche Piercings durch, sofern im Einzelfall keine medizinischen Gegenanzeigen bestehen.

Ferner sind wir häufig damit befasst, die Folgen unsauberer Arbeit aus diversen Piercing-Studios medizinisch zu versorgen und nachzubehandeln.

Wir führen Piercings nur dann durch, wenn wir sie für vertretbar halten. Haben wir den Eindruck, damit nicht zur Verschönerung beizutragen, behalten wir uns vor, die Durchführung abzulehnen.

Studios vertreten häufig die Meinung, Piercing müsse schmerzhaft sein, benutzen dann aber "Eisspray", um angeblich den Schmerz erträglicher zu machen. Wir verstehen uns nicht als Folterknechte und haben auch keine sadistischen Interessen. Im Gegensatz zu den Studios der Tätowierer und Piercer sind wir als Praxis befugt, Piercings unter vollständiger örtlicher Betäubung durchzuführen, die sicherstellt, dass der Schmerz der doch recht großkalibrigen Piercing-Nadel gar nicht bemerkt wird, egal an welcher noch so empfindlichen Körperstelle das Piercing erfolgt.

Dass wir absolut steril arbeiten und nur zugelassene, allergenfreie Materialien einsetzen, versteht sich von selbst.

Die Gesetzeslage schreibt vor, dass wir Piercings an Minderjährigen nur durchführen dürfen, wenn uns eine schriftliche Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten vorliegt.

In unserem Download-Bereich können Sie sowohl unsere allgemeine Piercing-Information als auch Auftrags-Formulare, Einverständniserklärungen und Pflegeinformationen für die üblichen Standard-Piercings herunterladen.